Jörg N.
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Ein Ausflug zur Hochburg – oder: Wie ich lernte, Höhenangst mit Aussicht zu kompensieren
Es war einer dieser Tage, an denen man denkt: “Heute besteige ich eine Burg, einfach weil ich’s kann.” Also schnappte ich mir bequeme Schuhe (die sich später als alles andere als bequem herausstellten), eine Wasserflasche (die ich im Auto vergaß) und machte mich auf den Weg zur Hochburg – dieser mittelalterlichen Schönheit, die auf einem Hügel thront, als hätte sie vergessen, dass Aufzüge noch nicht erfunden sind.
Schon der Aufstieg war eine Mischung aus sportlicher Betätigung und der Erkenntnis, dass meine Kondition irgendwo im 14. Jahrhundert steckengeblieben sein muss. Oben angekommen wurde ich dafür mit einem Blick belohnt, der selbst meine mühsam hochgezerrte Lunge zum Jubeln brachte: Wälder, Wiesen und Weitblick – und das alles gratis! (Okay, fast gratis. Der Muskelkater war später nicht verhandelbar.)
Die Burg selbst? Ein Traum aus Stein, Moos und Fantasie. Man fühlt sich sofort wie ein Ritter – oder wie jemand, der gerade sehr dringend eine mittelalterliche Toilette sucht. Ich tappte durch Ruinen, versuchte, in alte Kanonenscharten zu kriechen (Tipp: Nicht mit Rucksack) und stellte mir vor, wie es wohl wäre, dort ein Ritterturnier zu veranstalten – mit Gummihühnern und Pappschwertern.
Zum krönenden Abschluss gönnte ich mir ein Ritterbrötchen vom Imbissstand (gefühlt halb so alt wie die Burg selbst, aber doppelt so rustikal) und ließ den Tag mit einem Sonnenuntergang ausklingen, der kitschiger war als jede Mittelalterschnulze.
Fazit: Die Hochburg ist ein Abenteuer für alle Sinne – und eine kostenlose Erinnerung daran, öfter mal die eigene Komfortzone zu belagern. Und vielleicht das nächste Mal die Wasserflasche nicht im Auto zu lassen.